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CHTV: Gott außerhalb der Komfortzone - Das Wort zum Montag, Folge 100


Das Wort zum Montag, auch als Podcast auf PODCASTHEUTE.DE und allen gängigen Plattformen.




Es stürmt in Celle auch nach Zeynep. Wie auch im Leben der eine Sturm den nächsten ablöst.

Seltsamer Weise nähern wir uns Gott gerade dann, wenn das Leben Gegenwind hat, wenn wir gegen die Wellen rudern und das andere Ufer noch nicht in Sicht ist.

Das klingt ja ganz nett, sich Gott im Lebenssturm zu nähern. Aber wenn man mitten drin ist, wenn das Lebensboot im Sturm wankt und Kentern eine reale Möglichkeit wird, ist das wenig attraktiv. Auf manchen Sturm würde man lieber verzichten. Ein Leben als Kreuzfahrt im exklusiven Luxusliner mit einigen ausgewählten, charmanten Mitreisenden ist da schon eher der Traum:

Die Route der Reise ist gut geplant und wird fahrplanmäßig erreicht: Einchecken mit Geburt, Schulabschluss beim ersten Landgang, Lieblingsmensch finden beim zweiten Landgang, Strandhochzeit auf einer Südsee-Insel, Wechsel in eine größere Kabine, Berufseinstieg, ein Hauch von Abenteuer bei gesicherten Klettertouren und exotischen Zielen. Weiter gleitet der Dampfer zu den nächsten Stationen über Kinderland zu Silberhochzeit, Best-Ager. Später steigen noch Enkelkinder zu. An Bord spielt die Band, das Buffet bietet immer exquisitere Gaumenfreuden, im Fitnessraum verbrennt man Kalorien, schwitzt beim Muskelaufbau. Kleinere Reparaturen an Bord stören die Fahrt nicht, Stürme werden umschifft, ein Mediziner und eine Geistliche sind stets in erreichbarer Nähe für den Fall der Fälle. Ein wenig Staunen über die Schönheit der Schöpfung erhebt die Seele ab und an. Abends gelegentlich mit einem Glas Wein anstoßen: „Was haben wir es gut“, seufzt man mit wohliger Dankbarkeit.

So fährt der Luxusliner sicher und planmäßig, bis er schließlich hinter dem Horizont verschwindet, während die Abendsonne sich im glatten Meer spiegelt. Von dieser Kreuzfahrttour gibt es die Family-Classic-Variante, die Modern-Happy-Single und so fort.

Auch wenn ich das mit etwas Ironie beschreibe, ist es ja doch auch wahr, dass Schiffbruch erleiden nicht erstrebenswert ist und dass die Stürme des Lebens die Illusion vom Leben als Traumschifftour wegblasen.

Wir kommen aber seltsamerweise dem Göttlichen auf der Fahrt mit dem Traumschiff nicht näher. Es ist uns zu vertraut. In unserer Komfortzone haben wir alles im Griff. Das Göttliche ist nicht mehr anders beim eigeübten Bewundern des Bergmassivs und der routinierten Dankbarkeit. Wir können es nicht mehr sehen.

Die Bibel erzählt, dass Gott im Sturm von Frustration, Enttäuschung und Leiden auf uns zukommt. Das macht ihn mir fremd, unbekannt. Der sanfte Gott, der seine zwölf Englein abends um mein Bett stellt, entzieht sich, wenn die Wellen über die Reling schwappen und die Muskeln beim Rudern gegen den Wind schmerzen. Wenn es weh tut und kein Land in Sicht kommt. Durch Sturm und Wellen kommt mir ein anderer Gott nahe. Der mir außerhalb meiner Komfortzone begegnet.

Ein Gott, der mehr von Gegenwind und Wellen versteht, als von Traumschiff-Idylle. Und jede und jeder erlebt diesesn Gott persönlich, in der ganz eigenen Erfahrung.

Leben ist mal die Fahrt auf dem Luxusliner und oft Rudern gegen den Sturm. Gut, dass Gott sturmerprobt ist, auch wenn die Wellen mein Lebensboot fast zum Kentern bringen.

Kommen Sie gut durch den Sturm. Pastorin Dr. Alexandra Eimterbäumer

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