CELLE. „Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?“ Um diese berühmten Fragen kreiste Kants Philosophie in den Bereichen Erkenntnistheorie, Ethik, Metaphysik und Anthropologie. Dabei hat der große Königsberger Aufklärer sich immer wieder mit protestantischer Theologie auseinandergesetzt. Umgekehrt beziehen sich viele evangelische Theologen noch heute zustimmend oder kritisch auf Kant. Jene Zustimmung ist nicht selbstverständlich; denn Kant hat das Dasein Gottes für schlechter-dings unbeweisbar erklärt. Trotzdem sind für ihn Gott, Freiheit (des Willens) und Unsterblichkeit (der Seele) Postulate der praktischen Vernunft.
Der allgemeinverständliche Vortrags- und Gesprächsabend geht ein auf Kants kategorischen Imperativ und was ihn ergänzt. Aus einer Dreieinigkeit Gottes leitet Kant die Gewaltenteilung im Staat ab. Pietistisch erzogen hatte er später eine Abneigung gegen äußerlichen Gottesdienst in jeder Form. Doch mit Bewunderung und Ehrfurcht erfüllte ihn „der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir“. Meine Kritik des Wissens schafft Platz für den Glauben, schrieb Kant.
Was für einen Glauben meint Kant? Wird er dem befreienden Erbe des Protestantismus gerecht? Was hat Kant uns heute zu sagen, zumal in Kriegszeiten? Wo müssen wir weiterdenken und im Leben weiterkommen – über rassistische Äußerungen Kants hinaus?
Zu solcher Besinnung kann gerade Kant ermutigen; denn er hat. auf die Frage „Was ist Aufklärung?“ geantwortet: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ Die Schauspielerin Rosemarie Schilling rezitiert Äußerungen von und über Kant.
Referent: Dr. Helmut Geiger, Theologe.
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