
HAMBÜHREN. Eigentlich heißt es ja, Hundehaufen bringen Glück – aber irgendwann reicht es auch mit dem Glück. In Hambühren ist die Situation mittlerweile so schlimm, dass sich die Anwohnerin Sabrina Bergstedt in einem offenen Brief an die Gemeinde und vor allem an die Hundehalter gewandt hat. "Ich spreche hier nicht mal von Waldwegen oder Grünstreifen, sondern von Fußwegen. Die Wege sind immer zugeschissen", ärgert sich Sabrina Bergstedt gegenüber CelleHeute.
"Ich spreche hier nicht mal von Waldwegen oder Grünstreifen, sondern von Fußwegen. Die Wege sind immer zugeschissen."
In mehreren Wohnvierteln sowie direkt vor ihrem Arbeitsplatz – einem Kindergarten – fanden sich schon unzählige Hundehaufen. "Es ist also nicht immer der gleiche Hund und der gleiche Besitzer", ist sich Sabrina Bergstedt sicher. Als Mutter eines vierjährigen Sohnes geht sie oft spazieren. Ob beim Kinderwagen, dem Laufrad oder dem Trettrecker: "Mittlerweile musste ich von jedem dieser Fahrzeuge regelmäßig die Reifen reinigen, weil sie durch die Hinterlassenschaften einiger Hambührener Hunde gefahren sind", schildert Sabrina Bergstedt. Ein Hundehaufen auf einem Spielplatz brachte dann das Fass zum Überlaufen.
Viel Resonanz auf Facebook
Mit ihrem offenen Brief will sie die Hundehalter zum Umdenken bewegen – und suchte dafür auch die Öffentlichkeit. Sie teilte den Brief in einer Facebook-Gruppe, wo er auf große Resonanz stieß. Über 40 Kommentare haben sich mittlerweile unter dem Beitrag gesammelt – der Großteil voller Zustimmung.
"Du sprichst mir und vermutlich vielen hier aus der Seele. Ganz Ovelgönne ist vollgekotet."
Von Aussagen wie "Wenn wir mit unseren Hunden unterwegs sind, ist der Wiesenweg und die Humboldtstraße ein Hindernissparkour.." und "Du sprichst mir und vermutlich vielen hier aus der Seele. Ganz Ovelgönne ist vollgekotet" ist zu lesen. Ein Facebook-Nutzer schreibt: "Ich hatte auch bereits mehrfach die Gemeinde gebeten, den Weg über den Spielplatz Oldauer Heuweg als Durchgangsweg zu sperren, da auch dort überall Hundescheiße rumliegt".
Vorschlag: Beutelspender und Mülleimer
Dass die Gemeinde Hambühren in der Sache viel tun kann, darauf hat Sabrina Bergstedt wenig Hoffnung. "Die Gemeinde kann vielleicht ein paar Sachen machen, wie mehr Mülleimer aufstellen, aber wenn die Hundehalter sich weiterhin so verhalten, ist damit niemandem geholfen", sagt sie. Ein weiterer Vorschlag: Beutelspender oder mehr Präsenz der Ordnungshüter – inklusive möglichem Bußgeld. In der Umsetzung dürfte Letzteres allerdings schwierig sein. "Wenn die Gemeinde Hambühren etwas für wichtig und richtig hält, hat sie sich auch schon als handlungsfähig gezeigt. Siehe Parkplätze und Bringzonen an der Grundschule."
"Das ist eine absolute Zumutung und Rücksichtslosigkeit denen gegenüber die sich um das Ortsbild kümmern sollen."
Hambührens Bürgermeister Carsten Kranz erklärt sich den Anstieg an Hundekot-Vorfällen so: "Es ist so, dass wir seit der Corona-Pandemie mehr Hunde in der Gemeinde haben als zuvor." Grundsätzlich seien Schwerpunkte erkennbar, häufig bei unbefestigten Verbindungswegen zwischen einzelnen Gemeindestraßen. Auch Mitarbeiter des Bauhofes klagten häufig über die Verschmutzung: "Auch Pflanzbeete sind manchmal betroffen und da fassen unsere Mitarbeiter mit den Händen rein. Das ist eine absolute Zumutung und Rücksichtslosigkeit denen gegenüber die sich um das Ortsbild kümmern sollen." Zudem erklärt er, dass die Gemeinde bereits Maßnahmen ergriffen hat, wie das Aufstellen von Kotbeutelspendern an verschiedenen Stellen und das Versenden von Informationsschreiben an Hundehalter. Dennoch kommt es auf das Verhalten der Hundehalter an. "Die Gemeinde setzt bei mündigen Bürgern auf Eigenverantwortung. Leider macht sich offensichtlich immer mehr eine so genannte „Vollkaskomentalität“ breit die voraussetzt, dass die Gemeinden für alle nur erdenklichen Vorkommnisse/Ärgernisse Abhilfe schaffen müssen. Ich sehe das ganz und gar nicht so."