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Sonntagsarbeit und Handy am Steuer: Erntezeit sorgt für Streit bei Facebook

Ein Trecker mit großem Anhänger biegt auf eine Hauptstraße ein.
Während der Erntezeit müssen sich Autos im Landkreis Celle die Straßen vermehrt mit Treckergespannen teilen. (Foto: Landvolk Niedersachsen)

CELLE. Die Erntezeit sorgt offenbar für Aufregung auf beiden Seiten des Feldes. Vor einigen Tagen berichteten wir über den Start der Maisernte und die damit verbundene Bitte um Rücksichtnahme auf die Treckergespanne. Daraufhin kochten die Emotionen auf unserer Facebook-Seite hoch. „Ehrlich gesagt finde ich es auch nicht rücksichtsvoll, wenn diese riesen Gespanne durch unsere Straße heizen, der Fahrer oft keine 20 und Handy am Ohr“, schrieb eine Leserin. „Würde schonmal was bringen, wenn die das Licht anmachen würden“, bemängelte ein anderer.


Rasende Trecker gefährlich und unnötig


Beim Landvolk Niedersachsen, von dem die ursprüngliche Bitte um Rücksichtnahme kam, stoßen solche Äußerungen auf Verständnis. „Die kritischen Kommentare bezüglich der Handys können wir voll unterstützen“, sagt Sprecherin Anna-Maria von Harling. „Wir werden nochmal an unsere Mitglieder appellieren, dass das Handy nicht während der Fahrt genutzt werden darf.“ Und Raserei sei nicht nur gefährlich, sondern auch unnötig. Auf dem Feld seien Ernte und Abtransport minutiös aufeinander abgestimmt. Fahrzeuge, die zu schnell wieder da seien, müssten im Stau stehen.


Um die Arbeitszeiten auf dem Feld entbrannte ebenfalls eine hitzige Diskussion. Ein Kommentar bei Facebook lautete: „Sonntagsarbeit ist laut Feiertagsgesetz verboten. Da zieht auch das vermeintliche Argument der Erntetätigkeit nicht. Dazu müssen Genehmigungen der Gemeinden erteilt werden.“


Sonntags auf dem Feld arbeiten ist erlaubt


Dominik Mair, stellvertretender Landvolk-Geschäftsführer, setzt dem entgegen: „Unaufschiebbare Arbeiten dürfen vorgenommen werden. Tiere dürfen ja auch versorgt werden“. Er bezieht sich dabei auf das Arbeitszeitgesetz (Paragraph 10). Wichtig sei, dass Sonntagsarbeit belegt und aufgezeichnet werde. Außerdem gelten diese Regeln vornehmlich für die Beschäftigten. Inhaberinnen und Inhaber von landwirtschaftlichen Betrieben könnten machen, was sie wollen. Und: Einfach so mit dem Trecker fahren ist sonntags auch erlaubt.


Rücksichtnahme ist also auf beiden Seiten geboten. Die Maisernte zieht sich laut Landvolk noch bis Oktober. Bis Januar können Rüben geerntet werden. Und neben der vielen Kritik wurde bei Facebook auch von friedlichem Miteinander berichtet. „Bei mir wurde sich bedankt, wenn ich als Autofahrer Platz gemacht habe. Meinem dreijährigen Sohn hat jeder einzelne Fahrer im letzten Jahr zurück gewunken“, freute sich eine Leserin.

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