CELLE. Vielleicht hätte es diesen Text vor 15 Jahren gar nicht gegeben. Bei den Auswahlmöglichkeiten für Arbeitgeber wären vergebene Ausbildungsplätze nicht der Rede wert gewesen. Doch wie in vielen anderen Bereichen auch, herrscht im Kirchenamt des Ev.-luth. Kirchenkreises Celle Nachwuchsmangel. Umso größer war die Freude bei Amtsleiterin Astrid Bertram über die Neulinge im Team.
„Früher kamen die Bewerbungen auf freie Stelle Wäschekorbweise"; erinnert sich Bertram. Heute ähnele der Prozess im Vorfeld oft der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Es sind die Bewerber, die sich die Ausbildung aussuchen können, nicht andersherum. Im Büro von Astrid Bertram sitzt Pauline Martens. Sie hat im Sommer ihren Realschulabschluss gemacht und sich nach einem Job umgeschaut, der „viele Weiterbildungsmöglichkeiten bietet“, wie sie sagt. Ihre neue Chefin zählt auf: „Im Bereich Rechnungswesen, Liegenschaften und Bau, Führungskräfte und so weiter.“
Pauline muss sich jetzt allerdings erstmal orientieren. Die Auszubildenden durchlaufen die verschiedenen Stationen im Kirchenamt, aktuell arbeitet sich die 18-Jährige in die Verwaltung der Friedhöfe im Kirchenkreis ein. Ihr gegenüber sitzt Emilie Wagner, 23 Jahre alt und eigentlich ausgebildete Rechtsanwalt- und Notargehilfin. „Ich wollte mich neu orientieren und habe nach Ausbildungsstellen für Verwaltungsfachangestellte gesucht“, sagt sie. Die ersten Eindrücke im Kirchenamt seien so gut gewesen, dass sie sich jetzt schon vorstellen kann, nach der Ausbildung weiter in der Berlinstraße 4 zu arbeiten.
Zwei Drittel dieser dreijährigen Ausbildung (bei der die Chance besteht, um mehrere Monate zu verkürzen) seien Theorie, ein Drittel Praxis, erklären Emilie Wagner und Pauline Martens. Astrid Bertram sagt: „Die schulische Ausbildung ist schon sehr wichtig in diesem Job, gleichzeitig sind aber auch die sogenannten Softskills gefragt, also im zwischenmenschlich-kommunikativen Bereich.“
Pauline Martens und Emilie Wagner stehen noch am Anfang ihrer beruflichen Karriere. Der erste Eindruck nach wenigen Wochen ist gut und nährt die Hoffnung, auf eine prägende Ausbildung. Zumindest an der Motivation des Arbeitgebers soll es nicht scheitern. „Wir freuen uns sehr, dass die jungen Damen bei uns sind“, so Bertram abschließend.
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