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Neue Ausstellung zum 175-jährigen Jubiläum: Jahresempfang beim Missionswerk

Zwei Menschen betrachten Stellwände
Blick in die Ausstellungseröffnung, Foto: Susanne Zaulick

HERMANNSBURG. "Time to change" heißt die neue Ausstellung im Hermannsburger Ludwig-Harms-Haus, die am 14. November im Rahmen des Jahresempfangs des Ev.-luth. Missionswerks in Niedersachsen (ELM) feierlich eröffnet wurde. Mit der Erlebnisausstellung macht das Missionswerk nicht nur sich selbst und seinen Partnerkirchen, sondern auch der Gemeinde Südheide und ihren Gästen ein Geschenk. Anlass ist das 175-jährige Jubiläum des ELM, das bereits bei einer internationalen Partnerkirchenkonsultation im September und jetzt auch in Hermannsburg mit geladenen Gästen aus Kirche und Kommune gefeiert wurde.


"Wir hatten überlegt, den Jahresempfang schon im Frühjahr zu machen", berichtete Thomas Wojciechowski, stellvertretender Direktor des ELM, bei seinen Begrüßungsworten und fügte hinzu: "Aber da war unsere Ausstellung noch nicht fertig. Die ist vor einer Stunde fertig geworden." Die über 100 Besucherinnen und Besucher reagierten auf diese Nachricht sichtlich amüsiert, hatten sie doch beim Ankommen auf dem Empfang zu mitreißenden Ohrwürmern der „Violin Guys“, entspannten Gesprächen und dem im Hintergrund bereit stehenden appetitlich angerichteten Buffet bisher wohl nicht den Eindruck, dass hier nicht alles perfekt vorbereitet war.


Zwei Menschen betrachten eine Bettstatt
Wie fühlt sich Armut an? Davon bekommen die Besucher der Ausstellung einen kleinen Eindruck. (Foto: Dirk Freudenthal)

"Bei einem Unfall kommt es auf die Ersthelfer an, bei einer Ausstellungseröffnung auf die 'Letzthelfer'", bestätigte Michael Charbonnier, der das Konzept für "time to change" erarbeitet und den Aufbau organisiert hat, schmunzelnd und bezog in seinen Dank alle ein, die zum Gelingen beigetragen und dafür gesorgt haben, dass die neue Ausstellung "Spaß macht", so der Wunsch von Charbonnier. Finanziell wurde die Ausstellung auch durch Fördergelder aus dem EU-Programm "LEADER" substanziell unterstützt. "Time to change" stellt die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals), die sich mit zahlreichen Zielen des ELM und seiner Partnerkirchen decken, in den Mittelpunkt. Die Ausstellung ist täglich von 8 bis 17 Uhr geöffnet (Eingang zum Restaurant, vom Foyer führt eine Treppe ins 1. Stockwerk).


Thomas Wojciechowski erläuterte in seiner Ansprache beispielhaft, was das ELM mit den SDGs als Schwerpunkt der Ausstellung verbindet: "Brich dem Hungrigen dein Brot", heißt es in Jesaja 58,7. Auf die Inhalte der Ausstellung übertragen, verbindet sich damit das SDG 2: "Kein Hunger" Dasselbe Ziel haben aber auch Projekte, die das ELM in seinen weltweiten Partnerkirchen unterstützt. "Leben in Fülle für alle Menschen, ist der Auftrag der Mission", so Wojciechowski. Was also, könne es Besseres geben, als daran mitzuwirken, dass die Welt besser wird?


Dr. Emmanuel Kileo, Direktor des ELM, nutzte seine Rede, um auf die 175-jährige Vergangenheit, auf die Gegenwart und Zukunft zu schauen. "Die Anfänge waren geprägt von Entschlossenheit und Hingabe, als Menschen sich auf den Weg machten, das Evangelium in ferne Länder zu bringen, ohne zu wissen, was sie erwarten würden. Sie wollten das Wort Gottes mit anderen Menschen teilen, Brücken der Verständigung bauen und im Glauben wachsen – nicht allein, sondern gemeinsam", so der Theologe.


Männerportrait
Michael Charbonnier hat das Konzept von „time to change“ entwickelt und den Aufbau organisiert. Blick in die Ausstellung: Zu welchen Themen arbeitet das Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen? Das erfahren Besucher in der neuen Ausstellung „time to change“. (Foto: Susanne Zaulick)

Diese Pionierarbeit bilde das Fundament, auf dem das ELM heute stehe. Später hätten die Missionare festgestellt, "dass Mission keine Einbahnstraße ist, sondern eine Straße mit Gegenverkehr, eine wechselseitige Bereicherung, eine Weggemeinschaft, die uns mit Menschen weltweit verbindet und uns an die Kraft der christlichen Gemeinschaft erinnert." Kirche genügt sich dabei nicht selbst: "In einer Welt, die von Konflikten und Ungleichheit geprägt ist, möchten wir als Christen einen versöhnenden Beitrag leisten", so Kileo abschließend.


Für die Gemeinde Südheide beglückwünschte Bürgermeisterin Katharina Ebeling das ELM zum Jubiläum und zur neuen Ausstellung. Diese wolle Menschen motivieren, sich für ein gutes, freies und friedliches Leben einzusetzen. Sie sei ein "herausragendes und gelungenes Projekt". Im Anschluss an den formellen Teil, gab es bei leckeren Häppchen, Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen, und natürlich die neue Ausstellung zu erkunden.


Fünf Menschen betrachten Schautafeln
Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen spielerisch entdecken, kann man an mehreren Touchscreens. (Foto: Susanne Zaulick)

Text: Susanne Zaulick

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