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Moore als Klimaschützer

Audrey-Lynn Struck

Die Trockenlegung der Moore für die Gewinnung von landwirtschftlichen Flächen und den Torfabbau erweist sich als schädlich für das Klima. Quelle: WetterOnline
Die Trockenlegung der Moore für die Gewinnung von landwirtschftlichen Flächen und den Torfabbau erweist sich als schädlich für das Klima. Quelle: WetterOnline

BONN/CELLE. Feuchtgebiete wie Moore wurden lange Zeit trockengelegt, um Flächen für die Landwirtschaft zu gewinnen. Die Entwässerung aber hat Folgen für das Klima und die biologische Vielfalt. Warum die Renaturierung der Moore ein effektiver Beitrag gegen die Klimaerwärmung ist, erklärt WetterOnline:


Moore haben eine für das Klima wichtige Eigenschaft. Intakte Moore speichern mehr Kohlendioxid als alle anderen Ökosysteme der Welt. Laut dem BUND bedecken Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche, speichern aber rund 30 Prozent des erdgebundenen Kohlenstoffs. Pro Hektar binden sie viermal mehr CO2 als die Tropenwälder. Dadurch wirken sie der Klimaerwärmung entgegen.


„Moore haben für den Klimaschutz eine große Bedeutung. Aus dieser Erkenntnis heraus wird inzwischen im Sinne der Klimarettung daran gearbeitet, einige Moorflächen wieder zu vernässen und zu renaturieren. Forscherinnen und Forscher arbeiten zudem an einem Konzept zur nachhaltigen Bewirtschaftung nasser Flächen. Seit hunderten von Jahren wurden Moore für den Menschen zum Torfabbau genutzt und trockengelegt, um Flächen für die Landwirtschaft zu gewinnen. Was für die Menschen kurzfristig gut war, hat sich für das Klima als sehr schädlich erwiesen. Trockengelegte Moore verschärfen den Treibhauseffekt sogar, weil sie das gespeicherte Kohlendioxid und andere klimawirksame Gase wieder abgeben. So entsteht eine Spirale, denn auch die Moore sind vom Klimawandel bedroht. In trockenen und warmen Jahren verlieren die Feuchtgebiete Wasser. Das gesamte Ökosystem reagiert darauf empfindlich. Durch zerstörte Moore sind Tiere und Pflanzen bedroht.“


Moore in Deutschland


"O schaurig ist´s übers Moor zu gehen", schrieb die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff 1842. Aller Romantik zum Trotz wurde den Mooren in Deutschland tüchtig der Garaus gemacht. Nach Angaben des BUND gelten nur noch 5 Prozent der ehemals 1,5 Millionen Hektar Moorfläche in Deutschland als naturnah. Allein aus entwässerten deutschen Mooren entwichen jährlich rund 45 Millionen Tonnen CO2. Goldhusen erläutert: „Nicht nur die Trockenlegung der Moore für die landwirtschaftliche Nutzung ist ein Problem, sondern auch der immer noch andauernde Torfabbau. Forscherinnen und Forscher haben dafür eindringliche Zahlen. In Deutschland enthält demnach eine 15 Zentimeter mächtige Torfschicht in etwa gleich viel Kohlenstoff wie ein 100-jähriger Wald auf gleicher Fläche. Geht also im Umkehrschluss die Torfmächtigkeit in einem Moor um einen Meter zurück, wäre es notwendig das Sechsfache an Fläche aufzuforsten und 100 Jahre wachsen zu lassen, um einen Ausgleich zu erreichen.“


Vom Torfabbau erholen sich Moore nur sehr schlecht. Björn Goldhausen: „Übrigens kann jeder einen kleinen Teil zur Rettung der Moore beitragen, indem auf den Kauf von torffreier Blumenerde geachtet wird.“

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