CELLE. Die Mehrheitsgruppe „Gemeinsam für Fortschritt im Landkreis Celle“ im Kreistag beauftragt die Kreisverwaltung, ihre Planungen für die Investition eines zweistelligen Millionenbetrages am Schulzentrum Burgstraße zu überarbeiten. Die Verwaltung wird nun gebeten, den bestehenden Entwurf zu überarbeiten und einen Lösungsvorschlag zu entwickeln, der mittelfristig dazu führt, dass sowohl das Gymnasium Ernestinum als auch die IGS Celle in möglichst nahem räumlichem Zusammenhang geführt werden können. Dazu heißt es in einer Pressemitteilung der Gruppe - unkommentiert, unzensiert:
In der gestrigen Sitzung des Ausschusses für allgemein- und berufsbildende Schulen schlug die Kreisverwaltung vor, in die Sanierung der Bestandsgebäude und einen Anbau am Schulzentrum Burgstraße in den kommenden neun Jahren insgesamt 46 Mio. Euro zu investieren. Damit solle „ein ganzheitliches Konzept, welches sowohl den räumlichen als auch den pädagogischen Bedarfen“ entspreche, umgesetzt werden.
„Trotz der hohen Investitionssumme wird jedoch die räumliche Trennung der Gesamtschule Celle auf zwei Standorte, die ca. 2 km voneinander entfernt sind, weiterhin in Kauf genommen“, sagt dazu die SPD-Kreistagsabgeordnete Ros-Marie Siemsglüß. Auch sei nicht abzusehen, dass die Aufteilung der Gesamtschule mittelfristig beendet werden kann.
Zwar werde durch den Erweiterungsbau und die Umstrukturierung im Bereich der Bestandsbauten der Bedarf des Ernestinums an Unterrichts- und Verwaltungsräumen gedeckt, jedoch werde keine Lösung für das Problem der räumlichen Trennung der IGS auf zwei weit voneinander entfernte Standorte angeboten, so die SPD-Kommunalpolitikerin weiter.
Die Beschulung der Schülerinnen und Schüler der Klassen 10-13 der IGS Celle an der Bahnhofstraße trägt schwerwiegende Nachteile in sich: Lehrende und Schüler:innen haben sehr große Wege zurückzulegen, wenn sie zwischen den Standorten wechseln müssen. Dies erschwert die Unterrichtsplanung ungemein, zumal die Trennung quer durch die Stufen geht. Die Klassen 5 – 9 der Sekundarstufe 1 sollen am Burgzentrum beschult werden, die Abschlussklasse 10 an der Bahnhofstraße.
Dazu kommt, dass es in der Liegenschaft der ehemaligen BBS III an der Bahnhofstraße keine Sportstätten gibt. Somit müssen die Schüler:innen zum Sportunterricht in die Sporthalle an der Burgstraße wechseln. Durch die große Entfernung von zwei Kilometern zwischen beiden Standorten ist der Weg in einer normalen Schulpause kaum zu schaffen. Dadurch ist es der Gesamtschule auch nur erschwert möglich, in der Oberstufe einen Vertiefungskurs mit Sportprofilierung anzubieten.
„All diese Umstände machen es absehbar, dass in naher Zukunft weitere Investitionen erforderlich sein werden“, sagt Siemsglüß. „Die Gruppe 'Gemeinsam für Fortschritt im Landkreis Celle' kann deswegen den Vorschlag der Kreisverwaltung in der vorgelegten Form nicht mittragen.“
Die Sanierung des Bestandsgebäudes des Schulzentrums Burgstraße ist dringend notwendig und damit unstrittig. Der vorgelegte Lösungsansatz zur Behebung der Raumprobleme der beiden Schulen Ernestinum und IGS Celle ist jedoch nicht ausreichend. Die Verwaltung wurde deswegen gebeten, den bestehenden Entwurf zu überarbeiten und einen Lösungsvorschlag zu entwickeln, der mittelfristig dazu führt, dass sowohl das Gymnasium Ernestinum als auch die IGS Celle in möglichst nahem räumlichem Zusammenhang geführt werden können. Der Vorschlag und die Finanzierung sollen in einer der kommenden Sitzungen des Schulausschusses vorgestellt und zur Beratung und Beschlussfassung empfohlen werden. Der Schulausschuss folgte dem Änderungsantrag der Gruppe „Gemeinsam für Fortschritt im Landkreis Celle“ einstimmig.
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