CELLE. Das Landvolk Celle hält das Vorhaben der Bundesregierung, Beihilfen im Agrarbereich zu streichen, für absolut inakzeptabel. Aus diesem Grund legten am Freitag zahlreiche Landwirte den Verkehr in Altencelle lahm.
Mehrere Dutzend Landwirte fuhren am Nachmittag im Bereich der Celler Binde in Schrittgeschwindigkeit im Kreis, so dass es in alle Richtungen zu massiven Verkehrsbehinderungen kam. Das Ganze war als Trecker-Flashmob geplant, also als scheinbar spontane Zusammenkunft. Bei manchem Autofahrer lagen angesichts des Staus die Nerven blank und es kam zu verbalen Auseinandersetzungen.
„Die angekündigte Streichung der Agrardieselvergütung und der Kfz-Steuerbefreiung für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge bedroht die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion in Deutschland. Dem durchschnittlichen landwirtschaftlichen Betrieb im Celler Land werden so 5000 bis 20.000 Öl-Euro fehlen. Das ist nicht kompensierbar", konkretisiert Christoph Düvel, Vorsitzender des Landvolks Celle, die Folgen für die heimische Landwirtschaft. Die Bundesregierung habe offensichtlich kein Interesse an einer funktionierenden und wettbewerbsfähigen Landwirtschaft in Deutschland. Denn durch die Streichungen würden die deutschen Landwirte im europäischen und weltweiten Vergleich benachteiligt. Heimische Lebensmittel würden teurer. Deshalb fordert Düvel alle Parlamentarier auf Landes- und Bundesebene auf, sich in dem anstehenden parlamentarischen Verfahren gegen diese Pläne der Bundesregierung zu stellen: „Unterstützen Sie uns dabei, unsere Bauernfamilien nicht zusätzlich zu belasten, die heimische Landwirtschaft nicht zu schwächen und somit die Vitalität des Ländlichen Raumes im Celler Land zu erhalten.“
Für Montag ist in Berlin am Brandenburger Tor eine Großdemonstration der Agrarbranche mit mehreren hundert Treckern angekündigt, an der auch Bauern aus dem Celler Land teilnehmen werden. „Wir Landwirte werden dies nicht hinnehmen“, so Düvel.
Fotos: David Borghoff
