
WIETZE. An den Moment, als sie ihr Hochzeitskleid, ein Meerjungfrauenkleid, fand, erinnert sich Olga Hornbostel noch gut – und das nach rund zehn Jahre. "Es war magisch", sagt sie. Dabei lief anfang nicht alles ideal. Ihr erster Laden war ein Reinfall: zu groß und ja, zu viel Auswahl. "Ich war wie erschlagen. Das passende Kleid habe ich dann schließlich bei einer Frau zu Hause gefunden." Es war der Beginn ihrer Leidenschaft für Brautmode.
"In der Welt geht so viel ab, aber Brautmode ist immer etwas Positives. Das ist etwas ganz Einzigartiges."
"Ich habe gedacht: Wenn ich etwas mache, dann mit Brautmode. In der Welt geht so viel ab, aber Brautmode ist immer etwas Positives. Das ist etwas ganz Einzigartiges", sagt Olga Hornbostel, die vorher viele Jahre in der Pflege gearbeitet hat. Und so fing sie schließlich vor einem Jahr mit dem Verkauf von Brautmode an – anfangs aus dem eigenen Schlafzimmer heraus, das extra dafür umgebaut wurde. Vor zwei Monaten erfüllte sie sich dann den Traum von einem eigenen kleinen Geschäft: Olgi's Brautlädchen. Auf rund 50 Quadratmetern verkauft sie von Brautkleidern über Schuhe und Schleier alles, was Frau für den großen Tag braucht.
Brautmode von Meerjungfrau bis Prinzessin
Vom Spitzenkleid in Vintage-Optik, über die A-Linie bis hin zu Stilen wie Meerjungfrau oder Prinzessin mit bauschigem Rock: Olgi's Brautlädchen legt sich auf keinen besonderen Stil fest. Im Gegenteil, hier ist so gut wie jeder Stil vertreten. Selbst einige Secondhand-Kleider mischen sich unter die brandneuen Kleider. "Das muss auch so sein, weil jede Frau so unterschiedlich ist", sagt Olga Hornbostel.
"Auf einmal leuchten sie."
So breit wie der Kleiderstil ist auch der Preis: Die Kleider kosten ab 500 bis 1800 Euro. "Man weiß vorher nicht, was es wird. Manchmal haben Bräute einen ganz anderen Stil vor Augen, ziehen trotzdem was ganz anderes an und auf einmal leuchten sie", sagt Christina Tomek.

Alles Unikate: Selbstgenähte Kinderkleider
Auch Kinderkleider für Mädchen gibt es in Olgi's Brautlädchen zu kaufen – alles selbstgenähte Unikate. Dahinter steckt Christina Tomek, seit dem 1. Juli offizielle Geschäftspartnerin von Olga. "Mir ist wichtig, dass es jedes Kleid so nur einmal gibt und dass ich viel mit Bio-Stoffen arbeite", sagt sie.
Der Laden hat nur auf Anfragen geöffnet. Auf der Website von Olgi's Brautlädchen kann man einen Termin abmachen. "Die Braut soll für sich sein und auch wir wollen und ganz auf die eine Braut einstellen", sagt Olga Hornbostel. Im Schnitt kommen die Kundinnen dann dreimal nach Wietze: einmal zum Aussuchen des Kleides, das zweite Mal zum Abstecken für die Schneiderin und das dritte Mal zum Abholen und finalen Anprobieren des Kleides.
Haben die beiden Unternehmerinnen irgendwelche Pläne für die Zukunft? Erst einmal ankommen und bekannter werden, sind sich die beiden Frauen einig. "Größer muss der Laden hier eigentlich nicht sein. Klein, individuell, persönlich: Passt doch", sagt Christina Tomek.