CELLE. Weiter geht es im Rahmen der Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide am Montag, 19. August, mit einem Vortrag und Gespräch mit Arie Olewski, dem Ehrengast der Veranstaltungsreihe. Olewski ist der Neffe des ersten Rabbiners Israel Moshe und Sohn des ersten Vorsitzenden des Jüdischen Komitees, Rafael Olewski. Als Sohn von Holocaust-Überlebenden erzählt er vom dramatischen Schicksal seiner Familie in der Shoa und dem schwierigen Leben in der Nachkriegszeit. Seine Mutter Rachela Zelmanowicz-Olewski gehörte dem Frauenorchester Auschwitz an und seine Schwester Jochevet wurde als eines der ersten Babys im DP-Camp Bergen-Belsen geboren.
Veranstaltungsort ist die Synagoge, Im Kreise 24. Beginn ist um 19 Uhr. Der Abend findet in englischer Sprache statt. Veranstalter ist die Jüdische Gemeinde Celle mit Unterstützung des Stadtarchivs Celle und der Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten
In seiner Funktion als Vorsitzender der israelischen Organisation der Überlebenden von Bergen-Belsen, Irgun She‘erit Hapletah, gehört Arie Olewski dem Beirat der Stiftung niedersächsischen Gedenkstätten an. Die jüdische Nachkriegsgemeinde setzte sich aus Überlebenden des Konzentrationslagers Bergen-Belsen zusammen. Im Mai 1945 hatte die britische Militärregierung eine Gruppe von 1.135 polnischen Juden in die Heidekaserne nach Celle verlegt.
Die beiden Brüder Olewski waren maßgeblich am Aufbau jüdischen Lebens in Celle nach 1945 beteiligt. Israel Moshe setzte sich für die Renovierung und Wiedereinrichtung der Synagoge, die Errichtung einer Mikwe und eines koscheren Restaurants ein. Rafael leitete als Redakteur die jiddischsprachige Zeitung „Unzer Sztyme“.
Text: Stadt Celle
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