CELLE. Das #Rats-#TV etabliert sich, die Zahl der Zuseher, die #live die #Übertragungen der Celler #Ratssitzungen aus der Alten Exerzierhalle verfolgten, betrug beim Start im Herbst 2020 rund 90, wesentlich mehr sind es aktuell auch nicht. Aber im Nachhinein schauen oft noch rund 300 Interessierte die Aufzeichnung.
„Mitnichten sind es nur eine Handvoll, die wir erreichen“, betonte Karin Abenhausen (Grüne) in der jüngsten Ratssitzung. Mittlerweile sei man es gewohnt, Sendungen in Mediatheken abzurufen. Und so verhielte es sich auch mit Beiträgen aus der Kommunalpolitik. Im Sommer 2021 hatte Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge im Zuge der Überlegungen, ob man die Erprobungsphase verlängern solle, die Zahl der Interessierten mit durchschnittlich 20 bis 30 benannt. Dennoch setzte man das Experiment fort.
Die Initiative für das Format hatte ursprünglich die AfD ergriffen. Nun stellte wiederum die AfD den Antrag, den Live-Stream dauerhaft vorzuhalten. „Für viele Menschen ist ein Besuch der Ratssitzungen aus beruflichen, gesundheitlichen oder terminlichen Gründen nicht oder nur unter erhöhtem Aufwand möglich. Um auch diesen Bürgern die erforderliche Transparenz bei der politischen Entscheidungsfindung zu gewähren, sollen die Live-Übertragungen der Ratssitzungen auf unbestimmte Zeit verlängert werden“, begründete der Fraktionsvorsitzende Anatoli Trenkenschu den erneuten Vorstoß und traf überwiegend auf Zustimmung, auch bei der Verwaltung, die lediglich den Zeitrahmen auf fünf Jahre, also bis Ende 2027, begrenzte.
Die Kosten bezifferte Trenkenschu auf 8.400 Euro pro Jahr, „das ist relativ gesehen niedrig“. Torsten Schoeps (WG) sprach sich generell gegen „eine Entscheidung auf der Basis einer Kosten-Nutzen-Analyse“ aus. „Das sollte uns die Demokratie wert sein“, hob auch Karin Abenhausen hervor. „Ja zum Streaming, ja zur besseren Tonqualität“, sagte sie und nahm damit die Kritik von Nutzern am technischen Standard auf, die von den Ratsmitgliedern bestätigt wird. „Hier gibt es Luft nach oben“, fuhr sie fort. Ein Antrag der Gruppe für Vielfalt und Nachhaltigkeit wird sich der Thematik der technischen Optimierung – auch mit Blick auf Barrierefreiheit – in der kommenden Ratssitzung widmen.
Patrick Brammer (SPD) hätte es indes lieber gesehen, wenn einfach die Geschäftsordnung geändert worden wäre, was eine weitere Initiative der AfD überflüssig gemacht hätte. Aber auch die Genossen votierten für die Fortsetzung des Rats-Fernsehens, das mehrheitlich mit zwei Enthaltungen beschlossen wurde.
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