IHK-Umfrage: Zwei Drittel der Unternehmen befürworten Impfpflicht
- Audrey-Lynn Struck
- 19. Jan. 2022
- 1 Min. Lesezeit

LÜNEBURG/CELLE. Eine aktuelle Blitzumfrage der IHK Lüneburg-Wolfsburg zeigt: Eine allgemeine Corona-Impfpflicht bringt aus Sicht der Wirtschaft mehr Vor- als Nachteile. Zu den Ergebnissen teilt die IHK weiter mit:
Die Mehrheit ist deutlich: 61 Prozent der Betriebe befürworten die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht. Weitere acht Prozent sprechen sich zumindest für Impfpflichten in bestimmten Berufs-, beziehungsweise Alters- und Risikogruppen aus. Dagegen sind knapp 30 Prozent. Allerdings lehnt nur knapp die Hälfte davon (14 Prozent) grundsätzlich das Impfen ab; die andere Hälfte (15 Prozent) steht dem Impfen positiv gegenüber und lehnt lediglich die Pflicht dazu ab. An der Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) haben sich 1.250 Unternehmen beteiligt.
Das Land Niedersachsen befürwortet die allgemeine Corona-Impfpflicht schon länger, seit einem Beschluss der Ministerpräsidenten vom 7. Januar stehen alle 16 Bundesländer dahinter. Für die Impfpflicht sprechen auch wirtschaftliche Gründe, sagt IHKLW-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert: „Die regionalen Betriebe bezahlen Tag für Tag mit Umsatzverlusten, ja sogar Existenzen für die Folgen der Pandemie. Das Mittel, um wieder Normalität in das tägliche Miteinander zu bringen, liegt auf dem Tisch – der Weg für die allgemeine Impfpflicht sollte jetzt zügig geebnet werden.“
Die Vorteile einer Impfpflicht aus Sicht der Wirtschaft sind ein geringerer Arbeitsaufwand für Zugangskontrollen, weniger Kosten für Tests und der erhebliche Dokumentationsaufwand würde wegfallen. Gleichzeitig wäre der Gesundheitsschutz für die Beschäftigten höher, und wenn mehr Menschen geimpft wären, würde das auch verschärfenden Maßnahmen wie Lockdowns vorbeugen. Auch der Nachteile sind sich die Betriebe durchaus bewusst, einige fürchten eine weitergehende Spaltung der Gesellschaft (44 Prozent), andere eine Spaltung ihrer Belegschaft (30 Prozent). „Der Schutz vor den gravierenden Corona-Folgen – auch künftiger Pandemiewellen – wird jedoch von unseren Mitgliedern deutlich höher gewichtet“, so Zeinert.