CELLE. In einer kleinen Feierstunde hat gestern Landrat Axel Flader dem früheren Kreisjägermeister Hans Knoop das Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens verliehen. Bis 2021 führte Knoop 30 Jahre lang Celles Kreisjägerschaft.
Die Laudatio im Wortlaut:
Lieber Herr Knoop, die Natur der Region ist Ihre Heimat und Sie haben sich immer für sie stark gemacht. Ich denke, man kann sagen, Sie sind ein echter Heidjer. Sie wurden am 13.11.1952 in Celle geboren und Sie sind Ihrer Heimat immer treu geblieben. Geprägt durch Ihre Jugendzeit auf dem elterlichen Bauernhof in Lutter haben Sie eine Ausbildung in der Landwirtschaft absolviert und später eine Prüfung zum Landwirtschaftsmeister erfolgreich abgelegt. Inzwischen ist Ihr Hof bereits teilweise in die Hände der nächsten Generation gelegt worden. Aber so wie ich Sie einschätze, sind Sie immer noch ein bisschen mit dabei.
Mit Ihrem landwirtschaftlichen Betrieb hätten Sie wahrscheinlich Ihr ganzes Leben problemlos füllen können, aber Sie haben glücklicherweise die Zeit gefunden, sich auch für die Gemeinschaft und hier insbesondere die Jagd zu engagieren. Die CZ beschrieb Sie in einem Abschiedsartikel am 1. Dezember 2021 als absoluten Naturfreund. Die Jahreszeiten auf Sie wirken zu lassen, das habe Sie schon immer fasziniert. So haben Sie es in dem Artikel gesagt. So ist wohl auch die Liebe zur Natur und Umwelt und zur Jagd entstanden. Aber Sie haben es eben nicht dabei bewenden lassen jagen zu gehen, sondern Sie haben sich in herausragender Weise für die Verbesserung in der Jagd und für die Belange der Jägerinnen und Jäger im Landkreis Celle eingesetzt.
Von 1991-2006 waren Sie zunächst Stellvertreter Kreisjägermeister und von 2006-2021 waren Sie unser Kreisjägermeister im Landkreis Celle. Dieses Amt - und das wissen glaube ich alle, die vom Fach sind - ist nicht immer nur vergnügungssteuerpflichtig. Denn man muss die Interessen von allen im Blick haben, nämlich das Wohl der Allgemeinheit steht auch hier im Vordergrund. Das sieht nicht immer jeder ein. Aber Sie haben in dieser Position mit viel Überzeugungskraft und teilweise einer Engelsgeduld die Aufgaben übernommen.
Mit der Übernahme des Amtes als Kreisjägermeister haben Sie sich auch weit über die Grenzen des Landkreises Celle hinaus einen Namen gemacht, indem Sie sich unter anderem für den verträglichen Bestand an Rotwild im Landkreis Celle, dem rotwildstärksten Landkreis in Niedersachsen, stark gemacht haben. So schrieb es Günther Ilper in seinem Antrag, den er für Sie
bei der niedersächsischen Staatskanzlei eingereicht hat. Weiter schrieb er: „Dieses Ansinnen war und ist nicht einfach! Die Jagd auf Rotwild fasziniert alle Jägerinnen und Jäger und führt oft zum Aufbau von zu hohen Beständen, die nicht nur einem aufwachsenden Wald durch Jungpflanzenbeäsung, sondern auch dem schlechten Altersaufbau des Wildes schaden könnte. Hier hat Hans Knoop für Verbesserungen hervorragende Arbeit geleistet, durch Aufklärung und Kontrolle sowie auch Ahndung uneinsichtiger Revierinhaber bis hin zur Anordnung einer Polizeijagd.
Durch Ihre langjährige Tätigkeit als Kreisjägermeister wurde Ihnen auch die Ehrenbezeichnung Ehrenkreisjägermeister in der Sitzung des Kreistages am 15.10.2021 verliehen. In den Ausführungen dazu seitens der Landkreisverwaltung heißt es:
„Er (Hans Knoop) setzt sich immer zum Wohle des gesamten Wildes wie auch des Waldes ein. Sein Motto ist stets „Wild und Wald“ gewesen. Hervorzuheben ist sein Engagement für den großen Rotwildbestand im Landkreis Celle. Hier hat er sich eindringlich für eine artgerechte Reduzierung stark gemacht. Auf seine Initiative hin wurde der freiwillige körperliche Nachweis beim Rotwild eingeführt. Ebenfalls am Herzen liegt ihm das Niederwild mit seinen zum Teil sinkenden Beständen, so dass er ausdauernd für die Fallenjagd zur Bekämpfung der Prädatoren wirbt und selbst im Besitz eines Fallenscheines ist. Seine Kompetenz findet breite Anerkennung und Wertschätzung unter allen Jägerinnen und Jägern, obwohl er deutliche Worte finden kann, wenn das Wohl des Wildes dies erfordert. Auch den Mitarbeiterinnen der unteren Jagdbehörde steht er als Fachmann stets mit Rat und Tat zur Verfügung. Er hat es immer verstanden, die jagdlichen Zusammenhänge verwaltungsgerecht zu übersetzen“.
Neben Ihrer Tätigkeit als Kreisjägermeister waren Sie von 2006 bis jeweils zum 31.10.2021 auch Vorsitzender des Jagdbeirates, Vorsitzender der Jäger- Prüfungskommission, beratendes Mitglied im Ausschuss für Umwelt und ländlichen Raum, Mitglied im Umweltbeirat, Vorstandsmitglied der Jägerschaft des Landkreises Celle und Vorsitzender der Bewertungskommission der Trophäen im Rahmen der hiesigen Hegeschau. Von 2014 an waren Sie zudem Mitglied der niedersächsischen Landessachverständigengruppe für die Afrikanische Schweinepest und haben dort Ihre Expertise eingebracht, um für einen eventuellen Ausbruch der Krankheit optimal vorbereitet zu sein.
Ich zitiere noch einmal aus der Vorlage der Verwaltung: „In allen Funktionen hat Herr Knoop in den vergangenen Jahren in hervorragender Weise ehrenamtliche Arbeit geleistet, obwohl er auch als Landwirt in seinem Familienbetrieb stark gefordert wurde. Er hat sich mit unendlicher Ausdauer und anerkennenswerter Einsatzbereitschaft für die Belange der Jagd sowie des Natur- und Umweltschutzes eingesetzt. Besonders ausgeprägt war seine Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und auch an der Fortentwicklung des Jagdwesens mitzuarbeiten“.
Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass Sie große Teile Ihres Lebens in den Dienst der Gesellschaft gestellt haben. Als Landrat des Landkreises Celle spreche ich Ihnen für Ihr langjähriges, ehrenamtliches Wirken zum Wohle der Allgemeinheit, oftmals unter Zurückstellung Ihrer eigenen und privaten Belange, meinen besonderen Dank aus.
Mein Dank gilt aber auch Ihrer Familie, die Sie durch Ihr großes Engagement viele Stunden entbehren musste, weil Ihre Tätigkeiten sicher untrennbar mit einem hohen Aufwand an privater Zeit verbunden waren. Ich habe nun die erfreuliche Ehre, Ihnen das Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens und die Verleihungsurkunde aushändigen zu dürfen.
Commentaires