Gedenkstätte Bergen-Belsen zeigt Kunstinstallation „Ungesühnt – Verschwiegen – Ein Heimatbild“
BERGEN. Am 8. April 1945, wenige Tage vor Kriegsende, wurde bei einem Bombenangriff auf die Bahnanlagen beim Celler Güterbahnhof ein Transportzug getroffen, der etwa 3.400 Häftlinge aus den Konzentrationslagern Salzgitter-Drütte und Holzen in das Konzentrationslager Bergen-Belsen bringen sollte. Ein Teil der Überlebenden konnte sich aus den Waggons befreien und fliehen. Sie wurden von Angehörigen der SS, der Wehrmacht, der Polizei und Celler Zivilisten verfolgt Mindestens 170 der entflohenen Häftlinge wurden von ihnen im Stadtgebiet Celles ermordet.
Dieses Verbrechen wurde in der Celler Stadtgesellschaft lange verdrängt, erst in den 1980er Jahren begann die Aufarbeitung und 1992 wurde ein Denkmal eingeweiht. Die Installation des Künstlers Peter Barth erinnert an das Massaker vom April 1945. Als Kind wurde er Augenzeuge des Verbrechens, dessen Erinnerung ihn zeitlebens nicht mehr losließ. Mit 170 fiktiven Porträts versucht der 1939 in Celle geborene Künstler, an die Ermordeten zu erinnern und ihnen ein Gesicht zu geben.
Zur Eröffnung am 14. August 2022, 14.30 – 16 Uhr, lädt die Gedenkstätte Bergen-Belsen mit folgendem Programm ein:
· Begrüßung und historische Einführung: Dr. Thomas Rahe, Historiker und stellvertretender Leiter der Gedenkstätte Bergen-Belsen
· Kunsthistorische Einordnung: Meggie Hönig, M.A., Kunsthistorikerin und Grafikdesignerin, Celle
Der Eintritt ist frei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig. Wir bitten um das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.
Die Kunstinstallation wird vom 14. August bis 13. November 2022 im Forum des Seminar- und Verwaltungsgebäudes der Gedenkstätte Bergen-Belsen gezeigt.