CELLE. Am 9. November 2022 jährt sich zum 84. Mal die Pogromnacht von 1938. In dieser Nacht brannten in Deutschland 1.400 Synagogen, Gebetsräume und jüdische Versammlungsstätten. Mehrere Tausend Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört oder geschändet. 400 Juden wurden in dieser Nacht ermordet und in den folgenden Tagen 30.000 Juden in Konzentrationslager verschleppt. Dieser Pogrom war der Übergang von der Diskriminierung und Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung zur systematischen Verfolgung und führte unmittelbar zur Shoah und zur Ermordung von sechs Millionen Juden. Im Anschluss an den Gottesdienst mit Superintendentin Dr. Andrea Burgk-Lempart verlesen Schüler und Schülerinnen des Kaiserin-Auguste-Viktoria Gymnasiums auf dem Weg der Erinnerung, der an der Synagoge endet, die Biografien der Opfer.
Ort: Stadtkirche St. Marien Celle
Zeit: Mittwoch, 9. November 2022, 17.00 Uhr
Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Celle e.V. und Kirchenkreis Celle
Retter – Helfer – Stille Helden
Zehn Helfergeschichten aus ganz Europa
Dank ihrer Freunde, Kollegen, Nachbarn oder anonymen Helfern konnten viele Juden rechtzeitig auswandern, in Verstecken überleben oder mit gefälschten Identitäten vor dem nationalsozialistischen Einfluss fliehen. Verglichen mit etwa sechs Millionen Menschen, die keine Hilfe erhielten und in den Konzentrationslagern ermordet wurden oder auf den Todesmärschen starben, ist die Zahl derer, die dank fremder Hilfe überlebten, gering. Viele Überlebende sehen ihre Retter als Helden. Dieses Heldentum basierte weitgehend auf Taten, die weder Reichtum, Bildung noch Heldentum erforderten, und demonstrierte anschaulich, dass jeder, der bereit war zu helfen, auch etwas bewirken konnte. Ein Team von Studierenden der Universität Potsdam hat ein Semester lang recherchiert und die vorliegenden Geschichten ausgewählt. Sie spiegeln sowohl die Länder wider, aus denen einige der Studenten oder ihre Vorfahren stammen, als auch ihre verschiedenen Glaubensrichtungen. Als angehende Pädagogen und Geisteswissenschaftler eint sie alle das Ziel, neue Wege der Geschichtsvermittlung zu entwickeln, um künftigen Generationen von Studierenden ein verständliches und umfassendes Bild des historischen Geschehens zu vermitteln.
Entwickelt durch das Moses Mendelssohn Center for European Jewish Studies in Zusammenarbeit mit dem Archivo Storico della Comunità Ebraica di Roma, dem Istituto Italiano di Studi Germanici und der Universität La Sapienza.
Ort: Celler Synagoge, Im Kreise 24
Zeit: Donnerstag, 10. November 2022, 19.00 Uhr
Einführung und Lesung: Dr. Elke Kotowski, Moses Mendelssohn Stiftung Potsdam und Uri Faber, Berlin
Laufzeit: 11. November 2022 bis 15. Januar 2023
Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Celle e.V.
Das Copyright am Foto für die Ausstellung hält die Moses Mendelsohn Stiftung Potsdam. Titel: Eine ukrainische Familie, die Juden versteckt uns so vor der Ermordung gerettet hat.
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