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Freiwillige Helfer pflanzen neue Bäume auf dem Wietzer Friedhof

Audrey-Lynn Struck

Auf dem Friedhof in Wietze tut sich was. Nach einer ersten Pflanzaktion im Sommer sind erneut 3800 Euro durch Spenden zusammengekommen, um die Begrünung des einst so tristen Friedhofs voranzutreiben.

Packten auf dem Wietzer Friedhof freiwillig mit an (von links nach rechts): Detlef Schuermann, Ingrid Windisch, Friedhofsgärtner Stefan Palm-Stabenow, Wilfried Böttcher, Pfarrsekretärin Susanne Schuermann, Kevin Downing, Artur Wieczorek und Ernst Windisch (Foto: Alex Raack).

WIETZE. In der St. Michael-Kirche probt der Männer- und Frauenchor. Die Stimmen wehen über die Einfahrt neben dem Gebäude und sind noch am Eingang des alten Friedhofs zu hören. Durch die Fenster des Gemeinderaums sieht man Küsterin Anneliese Folberth Kaffeetassen und Kuchenreste wegräumen. Die kurze Pause für die Helferinnen und Helfer ist vorbei. „Unser Friedhof soll schöner werden“ könnte man das Projekt auch nennen, das an diesem Samstagvormittag in Wietze in die zweite Phase geht. Wie passend, dass Friedhofsgärtner Stefan Palm-Stabenow just in diesem Moment eine Kastanie an Susanne Schuermann vorbeibugsiert. Der nächste Baum, das nächste Puzzleteil zur Verschönerung.


Die Pfarrsekretärin ist verantwortlich für die emsigen Aktivitäten auf dem Friedhof. Nach dem Startschuss im Sommer geht die Aktion heute in ihre zweite Phase. Der vor einigen Monaten gemeinsam mit Kirchenkreis-Fundraiserin Nina Hollung entwickelte Spendenaufruf, um den tristen Friedhof neu zu begrünen, hat weitere Triebe geschlagen. Rund 3800 Euro sind eingesammelt worden, das hat für 16 Hochstämme plus Pflanzmaterial gereicht. Rotbuchen, Esskastanien, Trauerweiden, Roteichen oder Amberbäume – auf dem Friedhof riecht es nach frisch aufgeschaufelter Erde und Einsatzbereitschaft. Ohne freiwillige Helferinnen und Helfer geht es nicht, umso dankbarer ist Susanne Schuermann, dass sich eine Gruppe gefunden hat, um die von der Baumschule Rahte gelieferten Pflanzen zu verarbeiten – darunter auch ihr Ehemann und Schwiegersohn.


Unter fachkundiger Anleitung von Wilfried Böttcher werden die Neuzugänge in die von dem Friedhofsgärtner vorbereiteten Pflanzlöcher gesetzt. „Unser Dank geht an die Familie Windisch, Herrn Wieczorek und Herrn Palm-Stabenow, die diese Aktion tatkräftig unterstützt haben und an Frau Folberth, die für das leibliche Wohl der Helfer und Helferinnen gesorgt hat“, sagt Susanne Schuermann und ergänzt: „Es ist großartig, dass so viele Menschen gespendet haben, um unsere Idee zu unterstützen. Und ein tolles Gefühl, dass sich dazu noch Freiwillige gefunden haben, um vor Ort mit anzupacken.“


Im Frühjahr 2024 soll es in die dritte Phase gehen. Dann werden die Wietzerinnen und Wietzer die Möglichkeit haben, Pflanzen aus dem heimischen Garten zu spenden, um ihren Friedhof noch grüner zu machen. Bereits heute ist der Unterschied auf der Anlage hinter der St. Michael-Kirche deutlich sichtbar. Auch wenn der im Sommer von der nahen Kita gestiftete Birnenbaum bereits in den Winterschlaf gefallen zu sein scheint – es tut sich was auf dem Friedhof und das wird auch von den Gemeindegliedern begrüßt, wie Susanne Schuermann bestätigt. Stolz führt sie zum Abschluss noch einmal zu jedem neuen Spendenobjekt. Die Stimmen des Männer- und Frauenchores verblassen leise. Jetzt ist nur das Blätterrascheln junger Bäume zu hören.


Text: Alex Raack

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