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Eisheilige bringen sommerliche Temperaturen


Im Wonnemonat Mai kann es schon sommerlich warm werden. Da schmelzen nicht nur die Eisheiligen dahin. Quelle: WetterOnline

BONN/CELLE. Ausgerechnet zu den "Eisheiligen" in der nächsten Woche könnte es einen ersten Vorgeschmack auf den Frühsommer geben.


Ein wetterbestimmendes Hoch wandert zu Beginn der kommenden Woche langsam über Deutschland hinweg, sodass feuchtwarme Luft von Frankreich und Spanien heranströmt. Der Bauernregel zum Trotz zeichnet sich genau im Zeitraum der Eisheiligen dann eine erste sommerliche Wetterlage mit Höchstwerten über 25 Grad ab. Björn Goldhausen, Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „In den vergangenen Jahren gab es zwar häufiger pünktlich zu den Eisheiligen Nachtfröste, aber bereits im letzten Jahr fielen diese aus. In der nächsten Woche wird es wahrscheinlich auch keine eiskalten Nächte geben und tagsüber kann es sogar sommerlich warm werden, sodass die 'Kalte Sophie' ganz ordentlich ins Schwitzen kommt.“


In Bezug auf die Intensität und Dauer der ersten Wärmewelle bestünden allerdings noch Unsicherheiten. Voraussichtlich wird es im Südwesten entlang des Rheins mehrere sommerliche Tage geben.


Im Mai treten Hitzetage mit über 30 Grad regelmäßig auf, weiß WetterOnline. „Der Wonnemonat kann das Thermometer immer mal wieder ganz schön aufdrehen. Ende Mai 2005 wurden auch schon bis zu 35 Grad gemessen. In der kommenden Woche geben nicht nur die Temperaturen einen Vorgeschmack auf den Sommer, sondern auch die Luftfeuchtigkeit. Es wird schwülwarm, womit die Eisheiligen eher zu den ‚Schweißheiligen‘ werden.


"Die feuchtwarme Luft wird auf der Vorderseite eines Tiefs über dem Ostatlantik aus Süden nach Deutschland transportiert. Temperatur und Feuchte steigen dann deutlich an und dadurch wird es drückender. Ob sich für große Landesteile anschließend eine kräftige Gewitterlage einstellt, ist noch sehr unsicher“, so Goldhausen.


Eisheilige statistisch nicht nachweisbar


Die sogenannten Eisheiligen, die nach den fünf Heiligen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia benannt sind, beginnen in Norddeutschland schon am kommenden Mittwoch mit dem Erzbischof Mamertus. In Süddeutschland dagegen erst am 12. Mai mit dem heiligen Pankratius und enden am 15. Mai mit der Kalten Sophie. Verschiedene regionale Bauernregeln zu den Eisheiligen stammen aus dem Mittelalter. Regeln wie „Pflanze nie vor der kalten Sophie“ sind allerdings nur bedingt in die heutige Zeit zu übertragen, da sie vor der gregorianischen Kalenderreform im 16. Jahrhundert aufgestellt wurden, erläutert Goldhausen. Durch die Reform wurden zehn Tage gestrichen. Zählte man sie wieder dazu, gäbe es die Eisheiligen also eigentlich erst Ende Mai. Allerdings sei beiden Zeiträumen keine statistische Häufung von Kaltlufteinbrüchen zuzuordnen. Vielmehr steigen die Tiefsttemperaturen im Laufe des Monats mehr oder weniger kontinuierlich an und die Frostgefahr nimmt ab. Dennoch gehöre auch Frost bis Mitte Mai zum Wettergeschehen dazu.


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