CELLE. Welche verborgenen Schätze in den Depots des Bomann-Museums lagern, erfährt die Öffentlichkeit überwiegend, wenn Objekte veräußert werden. Nach Stickmustersammlung und Ofenplatten befindet sich ein weiterer Verkauf von Museumsgütern in der Abwicklung.
Einst gehörten die 16 Gemälde und das asiatische Porzellan den Hohenzollern, in den Jahren 1939/40 erwarb die Stadt Celle die Exponate für die Einrichtung des Schlosses. Nun werden sie für eine Gesamtsumme von 282.000 Euro verkauft an die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), die mit den Gegenständen gezielt historische Sammlungslücken in den von ihr verwalteten Schlössern schließt. „Die Objekte haben keinen direkten Bezug zu Celle und werden für die Ausstellungstätigkeit im Residenz- oder Bomann-Museum absehbar nicht mehr benötigt“, heißt es von Seiten der Museumsleitung. Historisch sei kein Porzellankabinett im Celler Schloss nachweisbar, daher hätten die 62 Stücke keine Perspektive, gezeigt zu werden, während sie in den von der Stiftung verwalteten Häusern leere Stellen füllen könnten. Sie finden in ihren historischen Sammlungskontext zurück.
Wichtig bei derartigen Transaktionen ist die zweifelsfreie Provenienz. Diese sei sowohl bei den Gemälden als auch bei dem Porzellan gegeben. Die Güter aus den Hohenzollern-Beständen seien zwischenzeitlich nicht auf dem Kunstmarkt gehandelt worden. „Für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten stellt die Rückkaufsmöglichkeit von Objekten aus ehemaligem Hohenzollern-Besitz aus einer öffentlichen Sammlung eine einzigartige Chance dar“, referierte der Direktor des Bomann-Museums Stefan Daberkow im jüngsten Kulturausschuss.
Der Verkaufserlös soll unmittelbar der Sammlung des Bomann-Museums zugutekommen.
Comments