Einladung zu „Jüdisches Leben im Nachkriegsdeutschland“
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- 18. Aug. 2024
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Aktualisiert: 19. Aug. 2024

CELLE. Am Dienstag, 27. August 2024, um 19 Uhr spricht Dr. Thomas Rahe in der Celler Synagoge, Im Kreise 24, über „Jüdisches Leben im Nachkriegsdeutschland“. Thomas Rahe ist Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Celle, war wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Bergen-Belsen und gehörte 2005 zu der Arbeitsgruppe, die die aktuelle Ausstellung in der Synagoge zum jüdischen Nachkriegsleben in Celle erarbeitet hat. Im Rahmen der Jüdischen Kulturtage spricht er über „Jüdisches Leben im Nachkriegsdeutschland“.
Nach dem Kriegsende lebten 1945 etwa 60.000 Juden auf deutschem Boden, die hier als KZ-Häftlinge oder im Versteck überlebt hatten. Sie galten als "Displaced Persons", da sie die Befreiung außerhalb ihres Heimatlands erlebt hatten. Sie lebten zumeist in sog. DP-Camps, großen Sammelunterkünften. Seit Anfang 1946 nahm ihre Zahl durch die Zuwanderung von Juden erheblich in osteuropäischen Ländern überlebt hatten. Bis Ende der 1940'er Jahre bildeten sie zeitweise die größte jüdische Gemeinschaft in West-und Mitteleuropa.
Warum zogen so viele jüdische Überlebende ausgerechnet nach Deutschland, von dem der Völkermord an den europäischen Juden ausgegangen war? Welche Folgen hatte die NS-Verfolgung für sie und wie gingen sie mit diesen Belastungen um? Welche Rolle spielten die jüdischen DP's für die Entstehung des Staates Israel?
Diesen Fragen geht der Vortrag ebenso nach wie der besonderen Rolle, die der Region um Celle zukam, befand sich hier doch mit dem DP-Camp Bergen-Belsen das größte jüdische DP-Camp in Europa und mit der jüdischen Gemeinde in Celle ab 1945 eine der größten jüdischen Gemeinden in der britischen Zone. Abschließend gilt der Blick den Charakteristika der deutsch-jüdischen Gemeinden in der Bundesrepublik nach Auflösung der jüdischen DP-Camps.
Text: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Celle und Jüdische Gemeinde Celle