CELLE. Im Mai meldet sich die Natur mit voller Wucht aus dem Winterschlaf zurück: Hecken und Bäume treiben aus und in Gärten kann eine Vielzahl Wiesenblumen entdeckt werden. Ob Gänseblümchen, Klee oder Vogelmiere, sie alle stellen besonders im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten dar. "Bedauerlicherweise unterliegt der heimische Garten in vielen Fällen einer strengen Pflege, so dass Wildblumen in der Wiese in regelmäßigen Abständen, oftmals wöchentlich, abgeschnitten werden. Dabei ist mittlerweile im Bewusstsein der breiten Bevölkerung angekommen, dass unsere heimische Insektenvielfalt immer weiter abnimmt und dadurch über kurz oder lang unsere Lebensgrundlage bedroht ist", stellt der NABU fest.
Wo einst der englische Rasen seinen Ursprung hatte, werden nun Wildblumen im Immergrün gefördert.
Vor diesem Hintergrund ruft die NABU-Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland alle Menschen mit Garten dazu auf, den Rasenmäher im Mai einfach stehen zu lassen. „Wenn im Frühjahr der Rasen im Garten für einen Monat nicht gemäht wird, haben heimische Wildblumen eine Chance sich zu entwickeln und der Insektenwelt Nahrung zur Verfügung zu stellen“, erklärt Andrea Pohlen, Leiterin der Regionalgeschäftsstelle. „Es muss auch nicht unbedingt der ganze Rasen aus der Mahd genommen werden. Gerade Flächen, die als Spielfläche dienen, können natürlich gemäht werden. Ungemähte Teilflächen haben auch schon einen guten Nutzen“, so Pohlen weiter.
Nicht nur Insekten würden davon profitieren, wenn der Rasenmäher einen Monat lang eine Pause bekommt. Auch für die Vogelwelt sei die Förderung von Insekten gerade zu dieser Jahreszeit wichtig. Denn im Mai schlüpfen zahlreiche Jungvögel und sie benötigen in den ersten Wochen das Protein für die Ausbildung ihres Gefieders.
Die Aktion „mähfreier Mai“ startete vor einigen Jahren in Großbritannien als „No Mow May“. Wo einst der englische Rasen seinen Ursprung hatte, werden nun Wildblumen im Immergrün gefördert.