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Ein Lauf in die Polarnacht: Sonja und Daniel Beer beim PolarNight Marathon in Tromsø

Extern
Ein Mann und eine Frau lächeln in die Kamera
Sonja und Daniel Beer. Foto: privat

CELLE. Es ist der nördlichste Marathon der Welt auf festem Land, und er fordert selbst die härtesten Läuferinnen und Läufer heraus: der PolarNight Marathon in Tromsø, Norwegen. Sonja und Daniel Beer (VfL Westercelle), zwei begeisterte Marathonläufer aus Celle, wagten am 4. Januar das Abenteuer – und meisterten die extremen Bedingungen.


Mit Temperaturen von bis zu minus 14 Grad und tanzenden Polarlichtern als Begleitung war das Erlebnis unvergleichlich. „Ein Marathon wie kein anderer“, sagt Sonja, die von der einzigartigen Atmosphäre noch immer begeistert ist. Doch leicht war es nicht: Die Strecke war von Eis und Schnee geprägt, und nur mit sogenannten Grödeln – Schneeketten für die Schuhe – war ein sicherer Lauf überhaupt möglich.


Die ersten 21 Kilometer führten die Teilnehmenden durch verschneite Berghänge, außerhalb jeglicher Zivilisation und unter einem tiefblauen Himmel. Dabei wurde das Startfeld zunächst mit Bussen zum Ausgangspunkt gebracht, wo die Aufregung unter den Läufern spürbar war. Der Lauf begann in einem sanften Dämmerlicht, das allmählich in die Dunkelheit der arktischen Nacht überging. „Es war surreal, wie das Licht langsam verschwand und wir immer tiefer in die Finsternis liefen“, erinnert sich Daniel. „Doch die Polarlichter, die am Himmel flackerten, machten das Erlebnis magisch.“


„Bei mir ist alles eingefroren“, berichtet Sonja lachend – von den Trinkflaschen bis zu den Wimpern. „Es zählte nur das Ankommen“, betont sie, denn die Bedingungen waren extrem. Bereits die Qualifikation für den PolarNight Marathon war eine Hürde: Nur wer einen anderen Marathon unter vier Stunden absolviert hatte, durfte an den Start gehen. Doch an der Startlinie angekommen, verschoben sich die Prioritäten – weg von der Zeit, hin zum Durchhalten.


Das Finish auf einer durch Fackeln hell erleuchteten Straße in Tromsø war für beide ein emotionaler Moment. „Ein unvergesslicher Augenblick, der alle Strapazen wettgemacht hat“, sagt Daniel.

Doch für Sonja und Daniel ist damit noch lange nicht Schluss. Bereits jetzt laufen die Planungen für das nächste große Ziel: einen Ultralauf auf Sylt über 111 km. „Die Herausforderung, auf Sand und bei Wind zu laufen, reizt uns enorm“, erklären beide entschlossen. Zudem haben sie sich ein ambitioniertes Ziel für 2025 gesetzt: Jeden Monat einen (Ultra)Marathon zu absolvieren.


Mit ihrer Begeisterung und ihrem Durchhaltevermögen inspirieren Sonja und Daniel nicht nur die heimische Laufszene, sondern zeigen auch, dass selbst unter den extremsten Bedingungen große Leistungen möglich sind.



Text: VfL

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