
NIENHAGEN. Die lange Suche hat ein Ende: Die vierjährige Milea hat ihren genetischen Zwilling gefunden. Das bestätigt soeben die Familie. Der gesamte Landkreis hat mitgezittert, gesucht, gespendet, Trikots ersteigert, und an Typisierungsaktionen teilgenommen. Die Mühe wurde nun belohnt. "Heute war die Entnahme. Und bis zum heutigen Zeitpunkt konnte ich es nicht glauben, aber heute war die Entnahme", freut sich Mutter Deborah Kreimer. Im Dezember hatte sie die letzten Ergebnisse erfahren, und "die waren erschütternd", so die Nienhägerin. Vorher wurde das Mädchen alle drei Monate punktiert - zum Schluss wurden seltene Mutationen gefunden. Die Ärzte standen vor einem Rätsel und wollten eigentlich nicht länger auf einen 100-prozentigen Spender warten. Eigentlich müssten zehn von zehn Merkmale passen, aber es gab bereits jemanden mit neun übereinstimmenden, also wurde eine Transplantation für Februar angesetzt.
Mileas kleiner Bruder Moritz wäre ein "Zehnfach-Kandidat", aber den Medizinern der MHH war das nach Angaben der Mutter "zu experimentell". Drei Tage vor Weihnachten dann der erlösende Anruf: ein Spender mit allen Eigenschaften wurde gefunden.
"Wenn ich nichts von denen höre, läuft heute alles nach Plan", so die 32-Jährige. Der Spender ist heute in der MHH, morgen könne Milea ins Krankenhaus. Dann müsse sie zunächst eine bis zu siebentägige hochdosierte Chemotherapie über sich ergehen lassen, bis nach voraussichtlich insgesamt zehn Tagen "alles wieder gut wird."