
HANNOVER/CELLE. Die niedersächsische Landesregierung hat in ihrer heutigen Sitzung beschlossen, die Anteile an der „Deutschen Management Akademie gemeinnützige GmbH“ (DMAN) in Höhe von 50,68 Prozent den anderen elf Mitgesellschaftern zum Kauf anzubieten. Sollte sich kein Mitgesellschafter finden, der die Anteile übernimmt, würde das Land der Auflösung der DMAN zustimmen.
Die Aufgabe der 1989 gegründeten Gesellschaft mit Sitz in Celle war ursprünglich, die Staaten in Mittel- und Osteuropa, Asien sowie der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten bei der Umstellung von der Planwirtschaft auf die Marktwirtschaft zu unterstützen. Das Portfolio umfasste später auch die Qualifizierung von ausländischen Führungs- und Fachkräften und die Herstellung von Kontakten zwischen ausländischen und niedersächsischen Unternehmen.
Aus Sicht des Landes war es trotz vielfältiger Akquiseaktivitäten in anderen Ländern nicht gelungen, die besondere Abhängigkeit vom Russlandgeschäft nachhaltig zu reduzieren. Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine und auch durch die Folgen der Corona-Pandemie seien die Entwicklungsmöglichkeiten der Akademie in der jüngeren Zeit weiter erheblich eingeschränkt worden, so dass die Landesregierung keine Chance für einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb sehe. Bei der DMAN in Celle arbeiten derzeit neben dem Geschäftsführer noch 13 Mitarbeiter, die von einer Auflösung betroffen wären.