DGB zum internationalen Frauentag
- Audrey-Lynn Struck
- 28. Feb. 2023
- 2 Min. Lesezeit

LÜNEBURG/CELLE. Ohne Frauen werde der Fachkräftemangel nicht zu beheben sein. Darauf weisen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften anlässlich des Internationalen #Frauentags am 8. März hin. „Bei den Frauen liegt ein enormes Beschäftigungspotenzial: Viele Frauen sind aufgrund familiärer Sorgeverpflichtungen nur in Teilzeit oder gar nicht erwerbstätig – trotz guter Qualifikation. Dieses Potenzial liegen zu lassen können sich Arbeitgeber einfach nicht mehr leisten!“, macht #DGB Regionsgeschäftsführer Matthias Richter-Steinke deutlich.
Die Steigerung der weiblichen Erwerbsbeteiligung werde jedoch alles andere als ein Selbstläufer sein. „Die Hürden für Frauen am Arbeitsmarkt sind hoch: Schlechte Vereinbarkeit, niedrige Entgelte, eine hohe Arbeitsbelastung und Sexismus am Arbeitsplatz – und die Aufzählung ließe sich weiter fortsetzen – behindern die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Arbeitswelt“, so der Gewerkschafter. Arbeitgeber und Politik müssten jetzt handeln. „Es ist Tempo gefragt in Sachen Gleichstellung: Die Hürden für Frauen am Arbeitsmarkt müssen zügig abgebaut werden. Ansonsten droht der Fachkräftemangel zum Bremsschuh von Wandel und Wohlstand in diesem Land zu werden“.
Bei der Förderung der Frauenerwerbstätigkeit gehe es um mehr Arbeitszeitsouveränität und Umverteilung von unbezahlter Sorgearbeit. Es gehe um die Beseitigung steuerlicher Fehlanreize wie dem Ehegattensplitting und der Steuerklasse V und auch darum, die Entgeltlücke zu schließen. „Jetzt heißt es auch: Rauf mit den Löhnen, gerade in den frauendominierten Berufen. Denn eine Erwerbstätigkeit muss nicht nur mit Sorgeverantwortung vereinbar sein. Sie muss auch die Existenz von Frauen sichern“, betont Richte-Steinke.
Grundsätzlich müssten laut DGB künftig alle politischen Vorhaben daraufhin geprüft werden, ob sie die Gleichstellung von Männern und Frauen vorantreiben. „Wir müssen sicherstellen, dass die Lebenswirklichkeiten von Frauen in der Politik ausreichend Berücksichtigung finden. Die Implementierung eines Gleichstellungschecks in Bund, Ländern und Kommunen ist da ein notwendiger Schritt“, unterstreicht Richter-Steinke.
Veranstaltungen anlässlich des Internationalen Frauentags
Mittwoch, 8.3.23, 16:30 Uhr, Demonstration zum It. Frauentag, Motto: „Jin Jiyan Azadî - gemeinsam verteidigen wir das Leben!“, ab Thaerplatz.
Donnerstag, 9.3.23, Kunst & Bühne – ab 18 Uhr Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit Ulrike Herrmann, Journalistin und Buchautorin „Das Ende des Kapitalismus - Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden“, Eintritt frei.