CELLE.Es hat nicht sollen sein, der Topschwimmer des Celler Schwimm-Clubs (CSC), Philipp Brandt, verpasst bei den Deutschen Meisterschaften die Olympianorm und auch die Medaillenränge.
„Ich konnte mir meinen Traum von Olympia nicht erfüllen“, sagt der 25jährige Celler. „Die anderen Konkurrenten waren richtig gut, das muss man anerkennen. Ich sehe das jetzt als Abschluss meiner Karriere und werde auf jeden Fall eine längere Wettkampfpause machen. Ich bleibe im Trainingsbetrieb, fokussiere mich aber auf mein Biologie-Studium. Dann muss man schauen, wie es in eineinhalb Jahren aussieht und ob ich da noch Lust habe, wieder richtig loszulegen“,sagt Brandt.
Zwei Olympiastartplätze waren bei den Titelkämpfen vom 25. bis 28. April in Berlin auf den Bruststrecken zu vergeben. Die größten Chancen hatte Brandt sich über 100 Meter Brust ausgerechnet. Im Finale war er von der Olympianorm (0:59,49 Minuten) weit weg und wurde in der Zeit von 1:01,35 Minuten Fünfter. „Ich kann überhaupt nicht sagen, wo da der Fehler lag. Eigentlich habe ich mich gut gefühlt“, meinte Brandt. Auf seiner Paradestrecke so weit hinterher zu schwimmen war emotional ein schwerer Schlag, „aber da bin ich professionell genug, um so einen Wettkampf richtig zu Ende zu bringen“, so Brandt.
Über die 50 Meter Bruststrecke, die nicht olympisch ist, schlug der 25jährige Celler in 27,81 Sekunden im Finale als Vierter an und verpasste eine Medaille. Im Vorlauf über 200 Meter Brust hat Brandt dann alles riskiert und ist das Rennen sehr schnell angegangen. Nach den ersten hundert Metern wendete er mit der Zwischenzeit von 1:03,83 Minuten als Schnellster und lag vorne. „Ich wollte das Rennen mutig angehen, am Ende war es zu schnell“, meinte Brandt. Er brach ein und beendete den Vorlauf als 16. in 2:18,95 Minuten.
Dennoch schaut Brandt stolz und mit Freude auf die vergangenen Jahre zurück. „Ich hatte tolle Erfolge und habe viel erlebt. Ich bin dankbar für die Orte und Menschen, die ich kennen lernen durfte“ sagt Brandt. Und er weiß, dass dies ohne die Unterstützung, die er von vielen Seiten aus bekommen hat, nicht möglich gewesen wäre. „Ich bin meinem Verein und dem Vorstand wirklich dankbar, ebenso meiner Familie. Meine Eltern haben mich jahrelang in allem komplett unterstützt“, lobt Brandt.
Der Celler Schwimm-Club verliert bei den kommenden Wettkämpfen damit sein Aushängeschild.
„Philipp Brandt braucht sich keine Vorwürfe zu machen. Er hat alles versucht“, bilanziert CSC-Trainer Detlef Heidenreich. „Schön, dass er die Chance auf Olympia hatte. Die Leistungsdichte in der Weltspitze ist enorm. Wenn man da mithalten will, muss man außerordentliche Leistungen bringen“, erklärt Heidenreich. Bei den Deutschen Meisterschaften gab es aber auch noch andere, die sich stark präsentierten. Die 18jährige Lara Klein war ebenfalls als Einzelstarterin für die Titelkämpfe qualifiziert. „Es war schon eine Überraschung, dass sie zu den besten 50 in Deutschland gehört. Bei ihren vier Starts konnte sie sich um einige Platzierungen steigern“, berichtet Heidenreich.
Über die drei Rücken-Strecken wurde die CSC-Schwimmerin in den Vorläufen 43. (50 Meter/0:31,65 Minuten), 38. (100 Meter/1:08,52 Minuten) und 30. (200 Meter/2:28,22 Minuten). Zudem belegte sie Platz 41 im Vorlauf über 100 Meter Schmetterling in 1:07,96 Minuten. Lara Klein hatte ein vollen Programm. Sie ging auch noch zweimal mit der Staffel an den Start. In der Besetzung Carina-Joelle Rumpel, Jana Reimchen, Lara Klein und Lara Ahrens schwamm die CSC-Staffel über 4 x 100 Meter Lagen auf Platz 16 in 4:45,20 Minuten. Als amtierender niedersächsischer Landesmeister trat die 4 x 100 Meter Lagen-Mixed-Staffel des CSC an. Carina-Joelle Rumpel, Alexej Sucker, Lara Klein und Jano Späth wurden in 4:27,73 Minuten Zwölfte.
Text:Dennis Späth