CELLE. Am Samstag, dem 30. September öffnet das Bomann-Museum seine Pforten zum nächsten „Celle-Tag“. Neben freiem Eintritt für alle Besucherinnen und Besucher warten an diesem Tag zwischen 11 Uhr und 17 Uhr auch wieder überall in den Museen spannende Ausstellungen, Aktionen, Führungen und Vorführungen darauf, von Groß und Klein entdeckt zu werden.
Passend zur Sonderausstellung „Mach Musik! - Anfassen und Klingen lassen“ entführt der Celle-Tag große und kleine Besucherinnen und Besucher in faszinierende Klangwelten. Denn dieses Mal dreht sich alles um Musik, Musikinstrumente und die Geräusche längst vergangener Zeiten und Orte. Seit Jahrtausenden macht der Mensch Musik. Erste Musikinstrumente lassen sich bereits für die Steinzeit nachweisen. Seitdem musizieren wir, um uns zu vergnügen, Gefühle auszudrücken oder Geschichten zu erzählen. Besucherinnen und Besucher haben am Celle-Tag die Möglichkeit, ihre eigene Musikalität und den Spaß an der Musik zu entdecken.
Mit dabei sein wird das Mobile Musik-Museum von Michael Bradke, dass bereits die interaktive Sonderausstellung mit Klangexperimenten ausgestattet hat. Hier wird zum Musikmachen verführt: Das Metallophon, ein multifunktionaler Orchesterapparat für die Sinfonie in Blech 100, das Wasserorchester, eine Musik-Spielaktion bestehend aus über 50 Instrumenten in 25 Wannen und mechanischen Apparaten, die Klänge des Wassers erzeugen oder Wasser zur Tonerzeugung benötigen sowie das Luftorchester besteht aus Instrumenten, die von den Besuchenden selbst gebaut werden können und ihre Klänge durch Bewegung in der Luft erzeugen, warten darauf angefasst, ausprobiert und entdeckt zu werden. Sie laden ein zu Bewegung und Tanz, es entstehen rhythmische, melodische und atmosphärische Geräusche.
Ebenfalls zu Gast sein werden die Instrumentenbauer Frauke Uebel und Martin Praetorius. Seit drei Jahrhunderten betreibt Familie Uebel die Handwerkskunst des Geigenbaus als Familientradition. Frauke Uebel stellt noch heute Geigen, Bratschen und Celli in Celle her. In Beedenbostel baut Martin Praetorius seit über 40 Jahren Blockflöten. Auch er produziert keine Serieninstrumente, sondern gibt jedem Instrument – egal, ob Renaissance-, Barockblockflöten oder Dulcian – seine eigene Persönlichkeit. Beide zeigen, dass sich der Bau von Musikinstrumenten stets zwischen Handwerk und Zauberei bewegt. Wie dabei nicht nur irgendein Ton ins Instrument kommt, sondern ein wohlklingender Ton, können sich Besucher und Besucherinnen am Celle-Tag bei einem Blick über die Schulter vorführen und erklären lassen.
Wer bislang noch nie Kontakt zu einem Musikinstrument hatte, kann sich im Proberaum in der museumspädagogischen Werkstatt endlich an Gitarre, Bass, Keyboard und Percussion versuchen. Denn dort freut sich die Kreismusikschule Celle darauf, Musik in das Leben von Besucherinnen und Besuchern zu bringen. Seit über 50 Jahren ist die Kreismusikschule das pädagogische Zentrum in Sachen Musik des Landkreises Celle und setzt dabei ebenso auf traditionelle Qualität wie auf innovative Ideen.
Wie eine gut eingespielte Band nach viel üben klingt und dabei gute Laune und Bewegung verbreitet, zeigen die Musikerinnen und Musiker von Samba Beija Flor: 20 Spielerinnen und Spieler haben sich ganz dem Samba verschrieben; genaugenommen spielen sie Samba-Reggae und Afro-Samba aus Bahía. Diese Mischung aus afrikanischem Rhythmus, brasilianischem Swing und modernen Grooves geht von den Ohren direkt in die Füße. Man kann dabei nicht stillstehen.
Überall im Museum warten spannende Aktionen. Wer einen Eindruck bekommen möchte, wie das Leben in der Vergangenheit wirklich war, der muss es auch hören können. Daher wird das historische Bauernhaus am Celle-Tag an mehreren Stationen erklingen. Die Klanglandschaft bietet eine einmalige Gelegenheit, in den vergangenen Alltag im Bauernhaus einzutauchen. Das historische Bauernhaus ist aber nicht nur voller mysteriöser Klänge und Geräuschmacher, sondern auch voller Klangsteine. Wer es schafft, den Klangsteinen bis zur Schatztruhe zu folgen und dabei all ihre Geheimnisse lüftet, wird reich belohnt. Und auch am Celle-Tag gilt: Am besten kann man etwas verstehen, wenn man es selbst gemacht hat. Dabei muss es nicht immer kompliziert hergehen. Bereits aus einfachsten Mitteln lassen sich spannende DIY-Instrumente bauen. Und so haben am Celle-Tag alle die Chance, aus Teppich- oder Kanalrohr eigene Trommeln zu bauen. Dabei erfahren sie nicht nur, wie ein Trommel funktioniert, sie erhalten auch gleich in einem Mini-Workshop eine superschnelle Einweisung in die Grundlagen des Trommelns.
Zweimal lädt die Familienführung Groß und Klein ein, die Welt der Geräusche, Töne und Klänge zu entdecken. Ein Museum ist meist ein ruhiger, stiller Ort. Stimmt nicht! Da ist sogar richtig Musik drin. Auch im Bomann-Museum verstecken sich an vielen Orten große und kleine Musikinstrumente und Klangwunder. Mal machte man mit ihnen Musik, mal gaben sie den Takt an und manchmal waren sie auch einfach nur zum Weglaufen gedacht. Die Familienführung nimmt mit auf eine kurzweilige, musikalische Entdeckungsreise durch verschiedene Ausstellungsbereiche und zeigt spielerisch und interaktiv die große Bandbreite von Musik und Klang in vergangenen Alltagswelten. Außerdem bittet das Museum wieder zum „Speeddating mit Exponaten“. Kurzweilig wird dabei jeweils ein Ausstellungsstück genau unter die Lupe genommen. So lässt Museumspädagoge Adrian Schwinge ein Tafelklavier aus seinem Leben erzählen und berichtet über die Wiederentdeckung eines kleinen musikalischen Schatzes in den Tiefen des Museumsdepots.
Und wer bei so viel Aktion Hunger und Durst bekommt, kann sich gegen eine Spende im Museum mit leckeren Waffeln und einem kühlen oder wärmenden Getränk versorgen.
Sparkasse fördert Celle-Tag im Bomann-Museum
Seit dem vergangenen Jahr bieten Bomann-Museum Celle und Kunstmuseum Celle mit Sammlung Robert Simon einmal im Quartal den „Celle-Tag“ an. Bei freiem Eintritt erleben die Besucherinnen und Besucher in den Ausstellungen, Innenhöfen und in der museumspädagogischen Werkstatt spannende Aktionen, kurzweilige Führungen und viele Gelegenheiten, selbst aktiv zu werden. Nun konnte die Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg für eine Förderung dieses Projekts mit 5.000 Euro gewonnen werden. Damit ist sichergestellt, dass die Angebote des Celle-Tags erhalten und sogar ausgeweitet werden können.
„Wir freuen uns sehr, dass der Celle-Tag nun auch für das kommende Jahr fest im Programm der Museen am Schlossplatz verankert sein wird“, so Stefan Daberkow, Direktor der Celler Museen. „Die Angebote des Tages bieten vor allem Familien einen neuen Zugang zu unseren Ausstellungen und Sammlungen, dafür sind wir der Sparkasse sehr dankbar."
Für Dirk Suhrkamp, Direktor der Region Celle bei der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg, findet mit dem Celle-Tag genau das statt, was die Sparkasse gern fördert: Kultur für Familien und ehrenamtliches Engagement.
Die nächste Gelegenheit für einen spannenden und abwechslungsreichen Tag im Museum bietet sich am 30. September. Dann steht das Bomann-Museum ganz im Zeichen von Musik, Klang, Tönen und Geräuschen. Im November ist dann auch das Kunstmuseum wieder dabei. Dann wird sich der Celle Tag passend zur dunklen Jahreszeit um Licht und Schatten drehen.
Termin: 30.09. von 11 Uhr bis 17 Uhr
(Einige Aktionen finden nur zu bestimmten Zeitpunkten am Tag statt.)
Ort: Bomann-Museum Celle, Schlossplatz 7, 29221 Celle
Eintritt und Aktionen sind an diesem Tag kostenfrei.