
CELLE. Der Wechsel von Katharina Lohmann in die Geschäftsführung des Schlosstheaters erregte relativ viel Aufsehen, die Neubesetzung ihrer Position im Celler Rathaus vollzog sich dagegen eher still und leise. Ein neues Gesicht taucht seit einigen Wochen bei den Ausschüssen Kultur und Schule auf. Hier war Stefan Nerreter bisher nicht vertreten, aber darüber hinaus sind sämtliche Abteilungen, Zuständigkeiten und Abläufe im Neuen Rathaus dem neuen Fachbereichsleiter Bildung und Kultur, und damit Nachfolger von Katharina Lohmann, bestens bekannt.
„Ich bin ein alter Hase“, berichtet der Jurist lachend, „seit 29 Jahren arbeite ich schon in der Celler Stadtverwaltung.“ Er ist gebürtiger Braunschweiger, wuchs in Lemgo auf und studierte Jura in Bielefeld. „1990 kam ich als junger Rechtsanwalt nach Celle, 1993 wechselte ich in die Rechtsabteilung des Rathauses, war 15 Jahre in leitender Funktion tätig.“
Auf die Frage, wieso er nach so langer Zeit eine neue Aufgabe übernehme, antwortet Stefan Nerreter: „Ich bin jetzt 58 Jahre alt, ich wollte nochmal etwas Neues machen. Ich habe zu vielen Dingen Affinitäten, meine Frau ist Schulleiterin, und ich bin kulturell interessiert.“ Wer die Vorliebe für Kultur teilt, wird mit dem Namen ohnehin etwas anfangen können. Denn Stefan Nerreter gehört zum Vorstand von „Kunst & Bühne“ und ist regelmäßiger Theatergänger.
In seiner neuen Tätigkeit werde es jedoch mehr um Bildung als um Kultur gehen, für diese ist und bleibt in erster Linie die Stadträtin Susanne McDowell zuständig. „Inhaltlich wird es keinen Bruch zur Arbeit meiner Vorgängerin geben. Sicherlich geht jeder anders an eine Aufgabe heran, aber maßgeblich waren und sind die Vorgaben des Rates und des Oberbürgermeisters“, sagt Stefan Nerreter, der sich über ein engagiertes Team von Fachleuten in seinem Bereich freut und als seine Stärken die folgenden benennt: „Recht, Finanzen und Organisation.“
Seit Ende des vergangenen Jahres hatte er nun schon Gelegenheit, diese einzubringen. Vom reinen Arbeitsaufkommen her sei es deutlich mehr als in der juristischen Abteilung, gibt er unumwunden zu. Hat er den Wechsel womöglich bereits bereut? „Nein“, antwortet der Fachbereichsleiter lachend und mit Nachdruck, „die vielen Kontakte nach innen und außen, die Teilnahme an den verschiedenen Gremien, die interessanten Leute, die ich kennenlerne – all das ist so belebend. Diese Arbeit macht richtig Freude!“