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Au revoir! Pastor Loïc Berge verlässt Gemeinde Blumlage

 Pastor Loïc Berge
Foto: Kirchenkreis Celle

CELLE. „Nur wer wagt, etwas zu riskieren, ist wirklich frei“, so hat Loïc Berge eine seiner Online-Predigten in der CelleHeute-Videoreihe „Das Wort zum Montag“ begonnen.  Damit kennt sich der 59-jährige Pastor aus. Ende des Monats verlässt der Pastor seine Gemeinde in der Blumlage und wagt sich in ein neues Abenteuer: als Gemeindepastor in Frankfurt am Main.


Wechsel von katholischen zur evangelischen Kirche


Vier Jahre war Berge in Celle und schon sein Weg in die Herzogstadt war geprägt vom Wagen und Riskieren. Geboren in der Bretagne, aufgewachsen im südfranzösischen Toulon am Mittelmeer, ließ sich Berge zum katholischen Priester ausbilden, ehe er sich nach zwei Forschungsjahren an der Universität Göttingen dazu entschied, als evangelischer Pastor zu arbeiten. 2020 kam er in die Gemeinde Blumlage. Dort wird man ihn in guter Erinnerung behalten, wie Hannelore Wilkening aus dem Kirchenvorstand bestätigt: „Herr Berge hatte einen schwierigen Start, weil er mitten während der Corona-Pandemie sein Amt antrat. Aber durch seine freundliche und aufgeschlossene Art hat er die Gemeinde schnell für sich gewinnen können.“


„Der gemeinsame Gottesdienst an Himmelfahrt auf dem Hof Wietfeldt war ein echtes Highlight.“

Auch der scheidende Pastor selbst zieht ein sehr positives Fazit: „Ich habe hier im Kirchenkreis Celle sehr viele tolle und engagierte Kolleg*innen kennengelernt und in der Blumlage eine lebendige Gemeinde mit einem Kirchenvorstand, der mit viel Aufwand dafür sorgt, dass Leben in der Gemeinde ist.“ Inbesondere die Zusammenarbeit mit den Gemeinden Altencelle und Westercelle werden Berge in guter Erinnerung bleiben: „Der gemeinsame Gottesdienst an Himmelfahrt auf dem Hof Wietfeldt war ein echtes Highlight.“


Superintendentin dankt Pastor Berge


Auch Superintendentin Dr. Andrea Burgk-Lempart gehört zu denen, die den Pastor vermissen werden: „Ich danke Herrn Berge für sein Engagement in der Blumläger Kirchengemeinde und im Kirchenkreis. Er ist ein kluger und humorvoller Pastor, der zudem unser Veranstaltungsformat ‚Kirche trifft‘ durch seine Beiträge bereichert hat. Außerdem ist er ein weltläufiger Kollege: mit französischem Akzent klingen viele deutsche Sätze einfach schöner und warmherziger.“


Umzug in die Großstadt Frankfurt


Weltläufig wird Loïc Berge auch bleiben. „Celle war eine wundervolle Erfahrung, aber tief in meinem Herzen bin ich ein Großstadtmensch“, sagt Berge, dessen neue Gemeinde im Frankfurter Stadtteil Eschersheim beheimatet ist. Die dort zuständige Kirchenverwaltung Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, kurz: EKHN, vollzieht aktuell den Wandel und bringt verschiedene Kirchengemeinden zu sogenannten Nachbarschaftsräumen zusammen. Ein Konzept, das dem neuen Pastor, der am 9. Juni in der Emmausgemeinde eingeführt wird, gefällt: „Eine kreative Reaktion auf den strukturellen Wandel innerhalb unserer Kirche, die dazu führen wird, dass noch mehr Interaktion stattfinden wird.“

Bereits als katholischer Priester war Berge in Frankfurt a.M. aktiv, jetzt hat sein Umzug allerdings auch noch einen anderen Grund: Seine Verlobte wird beruflich in Frankfurt Fuß fassen, ihr Sohn kann vor Ort ein französisches Gymnasium besuchen.


Wie sollen die Cellerinnen und Celler den 59-Jährigen in Erinnerung behalten? Da muss Loïc Berge kurz nachdenken: „Vielleicht so: Als einen Franzosen, der für Europa und die gute deutsch-französische Freundschaft steht.“ In diesem Sinne: A bientôt, cher ami.


Text: Alex Raack

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